Wohnüberbauung Letzihof

Die geschosshohen Schiebeläden in den Innenhöfen des «Letzihof» schützen nicht nur vor Sonne und Einblicken, sondern sind zugleich ein Stück Kunst am Bau: Der Stoff, mit dem die Läden bezogen sind, wurde mit Bildern der Künstlerin Annelies Štrba bedruckt. 

Industriell, unkonventionell, modern – so lautete die Aufgabe beim Architekturwettbewerb für den Neubau des Wohnhauses «Letzihof» an der Ecke Letzigraben und Mühlezelgstrasse in Zürich. Der ausgeführte Vorschlag von erp-Architekten aus Baden erfüllt die Vorgaben perfekt: Die Dimensionen des Gebäudes erinnern an einen Industriebau, ebenso die Bandfenster und die Fassaden aus dunklem Blech. Erst beim zweiten Blick fallen die Unterschiede auf: Hinter einem Teil der Fenster befinden sich Loggien und die ausstellbaren, farbigen Sonnenstoren sind typische Wohnhauselemente. Auch in den 72 Mietwohnungen dominiert der industrielle Touch: Grosse Flächen, überhohe Räume und Zementböden prägen das Bild.

Um die Wohnungen ausreichend belichten zu können, ordneten die Architekten drei je 12 mal 12 Meter grosse Innenhöfe an. Auf zwei Hofseiten erschliessen Treppen und Laubengänge die Wohnungen, auf den beiden anderen Seiten sind Balkone angeordnet. Zum Schutz vor Sonne und Einblicken verfügt jeder Balkon über drei Schiebeläden mit Stoffbespannung. Die Läden sind je 1.1 mal 3.1 Meter gross und werden mit einer Speziallösung zum Beschlag HAWA Frontslide bewegt. Der auf einen leichten Metallrahmen gespannte Stoff wurde mit Bildern der Künstlerin Annelies Štrba bedruckt. Zusammen geschoben zeigen die Läden einer Hofseite jeweils entweder das Antlitz einer Frau oder eine Blumenwiese, auseinander gezogen wirken die einzelnen farbigen Stoffflächen für sich. Je nach Position der Läden ergeben sich laufend wechselnde farbige Bildkompositionen, die durch die zurückhaltende Materialisierung der Höfe besonders gut zur Geltung kommen.