Studierendenwohnanlage in Ulm
Kontrastierende Fensterleibungen aus gelbgrünem Aluminium und dazu gehörende dunkelgraue Faltschiebeläden verleihen der Sichtbetonfassade des Studentenwohnhauses in Ulm Rhythmus, Abwechslung und Farbe.
Die Idee, den neuen Wohnkomplex hoch über der Ulmer Weststadt nach dem New Yorker Stadtviertel «Upper West Side» zu benennen, war das Ergebnis eines Studentenwettbewerbs. Unter diesem Titel entstanden auf dem Campus der Universität 300 Zimmer für Studierende – aufgeteilt in 66 Apartments und 38 Wohngemeinschaften. Die Architekten von bogevischs buero aus München haben dafür zwei beinahe identische Wohngebäude entworfen, die jeweils einen grosszügigen Innenhof umschliessen. Ihre Aussenwände wurden grossteils aus vorgefertigten Betonsandwichelementen zusammengesetzt. Optisch prägend ist dabei das unregelmässige Erscheinungsbild des in Grautönen eingefärbten Sichtbetons der Fassade.
Die changierende Oberfläche wird durch scharfkantig wirkende Öffnungen unterbrochen: Die aus pulverbeschichtetem Aluminium bestehenden Fensterbänke und -leibungen stehen 3 Zentimeter aus der Fassadenebene hervor und bilden zusammen eine ästhetisch und konstruktiv sinnvolle Einheit. Dasselbe Material wurde für die 68 mal 192 Zentimeter grossen, zweiflügeligen Faltschiebeläden gewählt, die vom Beschlagsystem HAWA Frontfold 20 bewegt werden. Insgesamt 684 Fensterläden sorgen für individuellen Sonnenschutz und ein entsprechend abwechslungsreiches Fassadenbild. Dass die Läden in zusammengefaltetem Zustand bündig mit den Leibungsblechen abschliessen, rundet das sorgfältig detaillierte Gesamtbild ab. Ebenso kontrastreich wie die Materialisierung fiel die Wahl der Farben aus: Während der Farbton der Läden dunkler als derjenige des Sichtbetons ist, bilden die gelbgrünen Leibungen dazu ein rhythmisierend wirkendes Gegenstück.
architekten & stadtplaner gmbh
Schulstrasse 5
80634 München, Deutschland
Flosser Strasse 1
95703 Plössberg, Deutschland
Ulm, Deutschland