Bitte geben Sie einen Suchbegriff ein:

01.09.2020

Wenn es wieder heisst «Tischlein-deck-dich!»

Kochen ist Kult. Und die Küche bildet den Mittelpunkt des Hauses – erst recht, wenn man das Küchensystem Aurélie Späti nutzt. Dieses hat das renommierte Atelier Oï für die Späti Innenausbau AG entwickelt. Die Schiebelösung EKU Clipo sorgt dabei für einen «Tischlein-deck-dich-Effekt», wie Designer Aurel Aebi vom Atelier Oï schwärmt.

 

Herr Aebi, Ihre Küche ist mit Silber bei den Swiss Kitchen Awards ausgezeichnet worden. Eine Überraschung?
Erfolg folgt, wenn man sich selbst folgt. Wir wollen aber nicht Erfolg. Wir wollen etwas gut machen. Ich konnte mir einen Preis vorstellen, weil wir viel Energie hineingesteckt haben.

Was macht den Reiz der Küche aus?
Eine gute Küche lebt von den Materialien – und von den Spannungen dazwischen, dem Delta. Bei einem Sweet-and-SourGericht ist weder das Süsse noch das Saure isoliert interessant, sondern die Spannung, die im Mund entsteht. Wir arbeiten wie ein Koch, der aus erlesenen Zutaten ein harmonisches Gericht zubereitet. Aus unserem Materialarchiv mit 20 000 Werkstoffen haben wir Zutaten ausgewählt und daraus die Küche komponiert – aus Beton, Metall, Holz, Textilien, Keramik.

Trotz der Materialvielfalt wirkt die Küche harmonisch.
Das hat mit der Dosierung, dem Abwägen zu tun – auch das ist verwandt mit dem Kochen. So sind die Farben zwar dunkel, aber nicht schwarz, bei den Türen schimmern Holz und Inhalt hindurch. Während die Fliesen glänzen, sind Holz und Beton matt. Das Textil hat einen Wellenschlag, auf dem Licht und Schatten spielen, genau wie auf den Fliesen durch die Beleuchtung mit den Glasstäben. Es ist alles so inszeniert und dosiert, dass ein visuelles Gleichgewicht entsteht.

Dieser Schiebebeschlag ist leise und leicht – ein echter Rolls-Royce.

Welche Anforderungen haben Ihr Schaffen beeinflusst?
Es war ein Projekt von Späti Innenausbau AG und unserem Atelier Oï. Wir haben intensiv ausgetauscht. Und wenn zwei sich mit etwas auseinandersetzen, entsteht oft etwas Übergeordnetes – ein Wert, der sich aus der Kooperation ergibt. Mit der Küche Aurélie Späti ist eine Art Persönlichkeit entstanden.

Mussten Sie auch Kompromisse eingehen?
Kompromisse ist der falsche Ausdruck. Bei Gestaltungsaufgaben muss man eine Haltung einnehmen. Das ist auch bei der Gartenarchitektur so. Man kann eine Hecke nicht ein bisschen schneiden. Entweder lässt man eine Hecke natürlich oder sie wird vom Menschen in eine Form definiert. Es geht nicht um Versuch und Irrtum, sondern um Haltung.

Die Küche heisst Aurélie Späti…
Der Name ist in einem Workshop entstanden, aus dem Wortlaut heraus. Wir versuchen, das Wesen von etwas herauszukristallisieren und es dann mit dem richtigen Beruf umzusetzen. Bei uns arbeiten Architekten, Designer, Szenografen, Lichtdesigner, Ingenieure und sogar ein Bootsbauer. Die Küche ist die Frucht der Zusammenarbeit aller Disziplinen seitens Atelier Oï sowie Späti Innenausbau AG

Warum haben Sie sich für den EKU Clipo entschieden?
Dieser Schiebebeschlag hat einen «Tischlein-deck-dich-Effekt». Die Türen lassen sich leicht und leise schieben: Der Beschlag ist sehr filigran, fast unsichtbar, man sieht unten keine Nuten. Schiebetüren gibt es ja schon lange. Aber dieser Beschlag – kombiniert mit der besonderen Ästhetik durch die Perforierung – ist ein echter Rolls-Royce.

Was schätzen Sie an Schiebetüren?
Mir gefallen Schiebetüren von der Gestik her: Ein Raum lässt sich komplett öffnen, keine Türe steht im Weg. Ich kann die Türe bei der Konstruktion verschwinden lassen, da ich kein Türblatt in den Raum zeichnen muss. Bei raumhohen Schiebetüren kann man ganze Türen wegdenken. Es gibt keinen Rahmen, der Raum ist grosszügig. Im Möbelbau lässt sich die Fläche zu hundert Prozent zugänglich machen. Dies ist bei einer Küche enorm praktisch, weil man die Türen während des Kochens offen lassen kann. Und am Schluss lässt sich die Küche wieder in die Ruhe bringen, indem man alle Türen schliesst.

Designer mit Durchblick

Nach Abschluss seines Architekturstudiums an der EAAL in Lausanne gründete Aurel Aebi (51) im Jahr 1991 mit seinen Studienkollegen Armand Louis und Patrick Reymond das Architektur- und Designstudio Atelier Oï. Dessen Name leitet sich vom russischen Wort «Troika», Dreigespann, ab. Mittlerweile tüfteln 35 Kreative an allem Erdenkbaren – von Parfümflakons bis zu Wohnbauten. Stets gehen sie dabei interdisziplinär vor.

Thema
Slide Magazin
Sortiment
Am Möbel
Segment
Residential