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Surbana Jurong Campus Singapore

Räume, die für alle sind. 
Singapur geht mit gutem Beispiel voran.

Autor: Michelle Russi
Fotografie: Surbana Jurong Group

In knapp 30 Jahren werden rund 70 Prozent der Bevölkerung in urbanen Zentren leben. Stadtentwicklerinnen und Architekten weltweit sind gefordert, denn mit dem Wachstum und der veränderten Altersstruktur der Gesellschaft werden Rufe nach neuen, inklusiven Wohnformen und Lebensräumen laut. Eine Stadt, die mit gutem Beispiel vorangeht, ist Singapur. Weshalb?


«Futuristisch. Und mit einem stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit sowie ‹grüner› Architektur.» Das ist die Antwort von Amit Pathak auf die Frage, wie Städte im Jahr 2050 aussehen werden. Amit Pathak ist Senior Executive Architectural Associate beim renommierten Beratungsunternehmen Surbana Jurong Group aus Singapur. Die Zeit für Veränderungen in der Stadtentwicklung ist für ihn längst gekommen. «It’s already late», «es ist schon spät», sagt er mit Nachdruck.

 

«Futuristisch. Und mit einem stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit sowie ‹grüner› Architektur.»

 

Ein Blick auf die demografische Entwicklung zeigt, dass «grüne» Architektur allein nicht reicht. Bevölkerungswachstum und Alterung der Gesellschaft stellen die Stadtplanung vor zusätzliche Herausforderungen. Gemäss Prognosen der UNO werden 2050 rund 9,7 Milliarden Menschen auf der Erde leben, knapp 70 Prozent davon in urbanen Gebieten. Und 16 % der Weltbevölkerung werden zu diesem Zeitpunkt bereits über 65 Jahre alt sein. «Damit Städte diesen Entwicklungen gerecht werden, müssen sie eine Vielzahl an unterschiedlichen Lifestyles ermöglichen, ohne dabei jemanden auszuschliessen», betont Amit Pathak.

Inklusiv, altersgerecht, geregelt
Eine zentrale Rolle zur Lösung dieser Herausforderung spielen inklusives Design und altersgerechtes Bauen. Singapur gehört zu den Vorreiterinnen bei Stadtentwicklungsprojekten, die möglichst viele Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen einbeziehen. Im Jahr 2019 wurde beispielsweise Singapurs erste Wohnüberbauung für Menschen mit Autismus eröffnet. Realisiert hat das Projekt die Surbana Jurong Group. Das St. Andrew’s Adult Home ist hinsichtlich Infrastruktur, Ausstattung und Design spezifisch auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet.  Es wurden neutrale Töne und speziell laminiertes, schalldämmendes Glas beim Bau verwendet, und es gibt ruhige Räume mit gepolsterten Wänden, wo sich die Menschen zurückziehen können.

Kallang Trivista Singapore

Preisgekrönte Überbauung
Die Überbauung Kallang Trivista von Surbana Jurong 
wurde mit dem Universal Design (Gold Plus) Award 2017 
der Building and Construction Authority (BCA) Singapur 
ausgezeichnet.

Ein weiteres Beispiel ist die preisgekrönte Überbauung Kallang Trivista in Singapur, ebenfalls aus dem Hause Surbana Jurong. Sie besteht aus drei Wohngebäuden, einem mehrstöckigen Parkhaus und einer parkähnlichen Umgebungsgestaltung. Der sogenannte «Activity Hub» zwischen den Wohneinheiten ist ein barrierefreier Treffpunkt und Erholungsraum für alle Bewohnerinnen und Besucher. Die Wohnungen sind altersgerecht konzipiert und ein gerichtet.

Wie hat die Stadt es geschafft, die Entwicklung ihrer Räume in eine so positive Richtung zu lenken? Architekt Amit Pathak erklärt, dass offizielle Richtlinien und Anreize seitens Regierung wesentlich dazu beitragen würden, Singapur langfristig nachhaltig und inklusiv zu gestalten. Dazu zähle zum Beispiel das Green-Mark-Scoring, mit dem die Regierung sämtliche Bauprojekte nach Nachhaltigkeitskriterien bewertet. Amit Pathak ist überzeugt: «Ohne solche Regeln und Auflagen funktioniert es nicht.» Zudem müsste jedes Land und jede Stadt Bewusstsein schaffen, «und zwar bei allen Beteiligten».

Über Surbana Jurong
Die Surbana Jurong Group ist ein globales Beratungsunternehmen für Städtebau, Infrastruktur und Managed Services mit über 70 Jahren Erfahrung. Die Gruppe mit Hauptsitz in Singapur verfügt über einen globalen Talentpool von mehr als 16 000 Mitarbeitenden, die in mehr als 120 Büros in über 40 Ländern tätig sind. Zur Gruppe gehören auch die Firmen AETOS, Atelier Ten, B + H, KTP, Prostruct, RBG, SAA, Sino-Sun und SMEC. Bei Surbana Jurong arbeiten Architekten, Designerinnen, Planer, Ingenieurinnen und andere Fachleute, die mit progressiven Konzepten und kreativen Ideen zu einer besseren Zukunft beitragen wollen.

Den Beitrag zur Stadtplanung in Singapur finden Sie auch in unserem Slide #4. In dieser Ausgabe des Magazins erfahren Sie mehr über die Werte, welche die Architektur und uns aktuell bewegen. Sie lesen von einem Architekturbüro aus den USA, das Zuhören an erste Stelle setzt und wir nehmen Sie mit, wenn in der Schweiz eine barrierefreie Wohnung geplant wird.

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